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  2. Weben – das älteste maschinelle Verfahren zur Teppichherstellung

Herstellung

Weben ist das älteste maschinelle Teppichherstellungsverfahren. Es verkreuzt zwei Fadensysteme miteinander. Der in Längsrichtung zum Webstuhl verlaufende Kettfaden wird vom im rechten Winkel verlaufenden Schussfaden durchkreuzt. Der Bodenbelag besteht aus dem Grundgewebe (Trägerschicht) und der Polschicht (begehbare Schicht). Beide Schichten werden in einem Arbeitsgang hergestellt. Im Anschluss wird der Bodenbelag durch eine Rückenausstattung veredelt, um eine bessere Steifigkeit zu erlangen. Es gibt vier unterschiedliche Herstellungsverfahren: Beim Schaft-Ruten-Webverfahren formt eine eingelegte Metallrute den Kettfaden zu einer Schlinge. Die Abmessungen der Metallrute bestimmen die Schlingengröße und -form. Mit diesem Verfahren lassen sich ausschließlich einfarbige Bodenbeläge herstellen, da für die Musterbildung jeder Faden einzeln beweglich sein muss. Die Axminsterwebtechnik ist eine Greifertechnik, die die Polfadenenden (aus der Oberfläche herausstehende Fäden) in die Trägerschicht einwebt. Diese Methode ermöglicht vielfältige und aufwendige Muster. Das Doppelstuhlverfahren erlaubt gleichzeitig zwei in Qualität und Musterung identische Bodenbeläge herzustellen. Die Musterung ist auf der Rück- und Vorderseite des Bodenbelags sichtbar. Es entsteht eine Unter- und Oberware (Nutz- und Trägerschicht), die zu einem Bodenbelag zusammengeführt werden. Da beim Jacquard-Ruten-Verfahren die einzelnen Fadenspulen unabhängig voneinander beweglich ist, können vielfältige Muster entstehen. Durch die Hebung eines Fadens entsteht das Muster. Alle anderen Chore (Farbgruppe der Polfäden; einchorig = einfarbig) werden unsichtbar mitgeführt.

Arten

Flachgewebe (zweidimensional) ohne polbildendes Fadensystem wie beim Doppelstuhlwebverfahren; Polteppichböden (dreidimensional) aus einem Grundgewebe und einem Pol wie beim Schaft-Ruten-Webverfahren, dem Jacquard-Ruten-Verfahren und der Axminsterwebtechnik.

Eigenschaften

Schallabsorbierend, trittelastisch, hohe Trittsicherheit, hohe Rutschfestigkeit, fußwarm.

Einsatzbereiche

Bevorzugt Bürobau.

Lebensdauer

Abhänging von der Beanspruchung: etwa 8–10 Jahre.

Reinigung

Unterhaltsreinigung: Staubsaugen oder auch Bürststaubsaugen.

Verlegeart

Die am besten geeignete und schonende Verlegeart gewebter Bodenbeläge ist das Verspannen („smoothedge“). Vor dem Verspannen eine Schicht aus Wolle, Schaum oder Gummi verlegen. Nagelleisten mit Untergrund verdübeln; Überstand der Nägel etwa 4 mm. Der gewebte Teppich wird auf die schräg stehenden Nägel der Nagelleisten und der gegenüberliegenden Nagelleiste verspannt. Sobald die Spannung nachlässt, senkt sich der Bodenbelag auf die schräg stehenden Nägel und verhakt sich. Die Verlegeart ist als Abweichung von der DIN 18365 zu betrachten, deshalb sollte der Architekt den Bauherrn vorab informieren. Das Verspannen verspricht eine lange Lebensdauer. Weitere Verlegemöglichkeiten: Verkleben (siehe Nadeln), loses Auslegen (siehe Tuften).

Sanierung

Zeitaufwendig. Es sollte der komplette Belag ausgewechselt werden. Das Verspannen ermöglicht rückstandloses Entfernen und Auswechseln.

Vorbereitung des Untergrunds

Eben, rissfrei, fest, sauber, trocken und trennmittelfrei. Der Untergrund ist zu spachteln und zu grundieren.nde flächendeckend mit 2 mm bis 3 mm zementgebundener Spachtelmasse vorbereiten, wenn Dispersionsklebstoff verwendet wird.

Normen

  • DIN EN 1307
  • DIN 1402-14
  • DIN EN ISO 5084
  • DIN EN 15114
  • DIN EN 14041
  • DIN 18365
  • DIN 66090-1
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