Über den Bau eines neuen Opernhauses in Oslo war bereits lange in Norwegen diskutiert worden. Schließlich lobte man im Jahr 2000 einen Realisierungswettbewerb für einen Neubau aus, den das Architekturbüro Snøhetta gewann. Das 2007 fertiggestellte Opernhaus liegt unmittelbar am Hafen und soll sich in Zukunft zum Zentrum des neuen Stadtteils Bjørvika südöstlich des Hauptbahnhofs entwickeln. Inspiriert von der Lage am Fjord entwarfen die Architekten einen Baukörper, der sich als Halbinsel in die Bucht schiebt. Die wie Eisschollen aus dem Wasser ragenden Baumassen bilden dabei eine Serie von öffentlichen Plätzen direkt am Ufer. Die 20.000 Quadratmeter große, strahlend weiße Dachlandschaft des Gebäudes ist mit Platten aus Carrara-Marmor verkleidet und steht sowohl den Besuchern als auch den Bewohnern der Stadt offen.
Der weiße Marmor setzt sich im Foyer als Boden fort. In der lichten Halle mit den schräg angeordneten Stützen öffnet sich dem Besucher über die bis zu 15 Meter hohe Glasfassade ein spektakulärer Blick auf die Bucht. In Kontrast zu den weißen Stützen und dem hellen Marmorboden stehen die mit schmalen Eichenstäben verkleideten geschwungenen Aufgangstreppen und Galerien zum hufeisenförmigen Opernraum. Dieser gleicht nach Wunsch des Bauherrn in Form, Größe und Struktur dem der Semperoper in Dresden. Die Wände und geschwungenen Balustraden des 1.630 Personen fassenden Zuschauersaals sind mit dunkler, geölter Eiche verkleidet. Eine zweite, seitlich angrenzende kleinere Bühne ist mit schwarzem Holz und Spiegelmetall als Black Box gestaltet. Insgesamt sind in dem Gebäude, dessen Gesamtfläche fast 40.000 Quadratmeter groß ist, mehr als 1.000 Räume untergebracht, darunter Probe- und Arbeitsräume sowie Werkstätten für Bühnenbildner, Schneider und Schreiner.