Ein neuer Blickfang in der Heidelberger Kliniklandschaft ist die Angelika Lautenschläger-Klinik, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. Sie sticht als fünfgeschossiger Glaskubus an der nordwestlichen Ecke des Klinik-Rings hervor, der die einzelnen Häuser der traditionsreichen Rupprecht-Karls-Universität vernetzt. Der Kubus hebt sich aus der Parklandschaft empor, und erst aus der Nähe wird deutlich, dass das Gebäude ein vielschichtiges Ensemble aus unterschiedlichen Baukörpern ist, scharf geschnitten und mit klarer Geometrie. Der Entwurfsansatz des Münchner Architekturbüros Nickl & Partner war der berühmte, bunte Zauberwürfel, den der ungarische Bauingenieur und Architekt Ernö Rubik in den 70er- Jahren entwickelte. Mit seiner einfachen Form ist der Würfel spielerisch in der Lage, hochkomplexen Abläufen und einer großen Funktionsvielfalt eine klare Ordnung zu geben – auch für ein Krankenhaus besonders wichtige Merkmale. Funktionen wurden gegliedert und in ein Konzept überführt. Jede Hauptfunktion der Klinik ist als eigener Baukörper ausgebildet: Der Kubus dient der Behandlung und Pflege der Patienten, das Gartengeschoss beherbergt die Intensivstation, im Erdgeschoss liegt die stark frequentierte Ambulanz und in den darüberliegenden Ebenen befinden sich die Pflegestationen mit raumhoch verglasten Krankenzimmern.
Die Farben im Gebäude dienen der Orientierung. Horizontal angeordnete, farbige Gläser an der Fassade erzeugen ein buntes Lichtspiel an den Innenwänden, das sich immer wieder aufs Neue verändert. Eine zweischichtige Glashaut verleiht der Gebäudehülle Tiefe und dient außerdem als Sonnenschutz. Für die Fassade des über einen transparenten Gang angeschlossenen Funktionsbaus wurden graue Betonwerksteine verwendet. Die Räumlichkeiten sind hell und freundlich gestaltet, um den jungen Patienten einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen.