Anforderungen an
Material, Funktion und Design:
Funktion
In Räumlichkeiten wie Theatern, Messehallen oder Konzerthäusern sind Bodenbeläge regelmäßig starker Beanspruchung ausgesetzt. Für Besuche in Konzerthäusern, tägliche Vorstellungen in Kinosälen und punktuell hohe Belastungen in Ausstellungsräumen sind langlebige Bodenbeläge somit ein absolutes Muss. Diese sollten dabei nicht nur widerstandsfähig, sondern möglichst pflegeleicht und bei Bedarf auch individuell gestaltbar sein. So können Böden einen wichtigen Bestandteil der Atmosphäre vor Ort ausmachen.
Gerade bei einer erwartbar hohen Besucherfrequenz ist es sinnvoll, im Eingangsbereich von Kinos, Theatern oder Konzerthallen bereits frühzeitig Sauberlaufzonen sowie Schmutzschleusen einzurichten. Diese speziellen Bodensysteme sind in der Lage, direkt beim Betreten der Räumlichkeiten einen Großteil des eingetragenen Straßenschmutzes über ihre besondere Oberflächenstruktur aufzunehmen und zu binden. Auf diese Weise wird die mögliche Verschmutzung und Belastung der umliegenden Böden maßgeblich gemindert, was sowohl Reinigungsaufwand als auch Kosten reduziert.
In Ausstellungsräumen und Museen müssen hochwertige Bodenbeläge sowohl der Nutzung durch Besucher standhalten als auch die Platzierung schwerer Vitrinen bzw. Exponate schadlos und ohne Druckstellen überstehen. Dies gilt ebenso für ein Verrücken von Stühlen, Bänken oder anderen Einrichtungsgegenständen, etwa bei Messeveranstaltungen und Tagungen sowie in Foyers. In Kino- und Theatersälen sowie den Vorbereichen und Fluren trägt ein Boden mit guter Trittschalldämmung zudem dazu bei, dass die Aufführungen nicht durch laute Schritte gestört werden. Darüber hinaus muss eine einwandfreie Akustik im gesamten Raum gegeben sein.
Gestalterisch sollte der Bodenbelag auf die gesamte Einrichtung abstimmbar sein, sodass sich hier ganz nach Anwendungsbereich passende Farben oder Designs einbinden lassen. Gerade in Museen oder Ausstellungen muss zudem die Möglichkeit gegeben sein, Anschlüsse und sonstige bodenintegrierte Technik in der Gestaltung des Belages mit einzuplanen. Rutschhemmende Eigenschaften können ebenfalls von Vorteil sein, um auch bei großem Andrang vor Ort das Risiko von Stürzen zu senken.
Neben der einfachen Verlegung des Bodens empfiehlt es sich, auch Maßnahmen und Aufwände für Sanierungsarbeiten direkt bei der Planung zu berücksichtigen. Mit der Wahl eines hochwertigen, widerstandsfähigen Bodenbelags werden zudem die Reinigung und Pflege des Materials vereinfacht, was die Lebenszykluskosten reduziert und gleichzeitig den Reparaturaufwand sowie eventuelle Ausfallzeiten minimiert.
Wesentlich für die Installation passender Böden ist immer auch die fachgerechte Vorbereitung des Untergrunds. Je nach Ausgangslage kann hier etwa die Ausbesserung eines bestehenden Zementestrichs samt Grundierung erforderlich sein, um neue Bodenbeläge darauf fachgerecht und sicher verlegen zu können. Unebene Flächen können meist durch entsprechende Bodensysteme und den Einsatz von Nivelliermasse ausgeglichen werden. Ist dies baulich nicht möglich, muss ein entsprechender Rückbau des Bestandsbodens erfolgen.
Um in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen (Kino/Theater/Museum) eingesetzt zu werden, muss der Bodenbelag in der Regel außerdem über eine bauaufsichtliche Zulassung verfügen und als schwer entflammbar eingestuft sein (Brandklasse Cfl-s1). Ausgestellt wird die Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt).