Anforderungen an
Material, Funktion und Design:
Funktion
Parkhäuser oder Tiefgaragen sind wichtige Bestandteile der Infrastruktur im öffentlichen Raum. Gerade in großen Städten fahren täglich unzählige Fahrzeuge über die Betonflächen der Anlagen, um innerhalb der Gebäude abgestellt zu werden. Diese tägliche Belastung in Parkhäusern und Tiefgaragen stellt die Beschichtung des verbauten Betons auf eine harte Probe. Durch eine professionelle Behandlung und (Neu-)Beschichtung der Oberflächen mit passenden Oberflächenschutzsystemen (OS) lassen sich Optik und Qualität der Bodenflächen jedoch zuverlässig erhalten – auch über viele Jahre hinweg.
Das ganze Jahr über sind Parkflächen einer Vielzahl an Belastungen ausgesetzt, welche die Oberfläche der Böden beschädigen und langfristig sogar die Bausubstanz angreifen können. Dabei sind besonders folgende Faktoren zu nennen:
Thermische Belastungen
Starke Sonneneinstrahlung und Hitze im Sommer, Minusgrade im Winter – gerade auf Freidecks und in den Außenbereichen offener Parkdecks können die Oberflächentemperaturen im Laufe des Jahres stark schwanken. Dies kann mit der Zeit zu Rissen im Beton und anderen Schwächen der Bausubstanz führen.
Chemische Belastungen
Treten Treibstoffe, Bremsflüssigkeit oder Öle aus einem Fahrzeug aus, kann dies die Oberfläche des Betons mit der Zeit schädigen. Besonders gravierend: Autos tragen im Winter Streusalz in Parkhaus und Tiefgarage ein. Gelangen diese Salze bzw. Chloride über feinste Risse in den Stahlbeton, kann eine Chloridkorrosion (Lochfraßkorrosion) die Folge sein, die häufig lange unbemerkt bleibt.
Mechanische Belastungen
Das Befahren, Beschleunigen und Bremsen auf Rampen, Spindeln und Parkdecks schädigt durch den mechanischen Abrieb mit der Zeit die Oberflächen in Tiefgaragen und Parkhäusern. In Verbindung mit den anderen Belastungen besteht auch hier die Gefahr, dass die Gesamtkonstruktion mit der Zeit wesentliche Schäden davonträgt.
In Bereichen mit hoher mechanischer Beanspruchung sind meist OS-8-Beschichtungen auf Kunstharzbasis zu bevorzugen, da diese ausgesprochen widerstandsfähig gegen Abrieb und allgemeine Abnutzung sind. OS-11-Beschichtungen auf Polyurethanharz-Basis sind hingegen rissüberbrückend und bieten somit einen ganzheitlicheren Oberflächenschutz, werden durch mechanische Beanspruchung jedoch innerhalb weniger Jahre abgetragen.
Daher sollte die Wahl der richtigen Beschichtung stets fallbezogen und in enger Absprache mit einem Fachbetrieb erfolgen. Dieser kann außerdem einschätzen, ob sich eine Sanierung der Oberflächen lohnt oder stattdessen ein Neubau von Parkhaus und Tiefgarage notwendig ist.
Ob im Neubau oder bei der Sanierung: Es ist essenziell, je nach Anwendungsgebiet die passenden Baumaßnahmen und Beschichtungen zu wählen – für eine bestmögliche Pflege des Bodenbelags muss hier zwischen folgenden Ebenen unterschieden werden:
Freideck
Dieses Deck bildet das Dach des Parkhauses und ist ganzjährig allen Witterungseinflüssen ausgesetzt – zusätzlich zu den normalen Belastungen des normalen Parkhausbetriebs.
Zwischendeck
Die Zwischendecks im Parkhaus müssen vor allem die ständig wechselnde mechanische Beanspruchung im Regelbetrieb des Parkhauses schultern. Hier können sich auch infolge zentrischer Zwangsbeanspruchungen feinste Risse in den Böden und den (befahrbaren) Decken bilden.
Rampe/Spindel
Die Verbindungsstücke zwischen verschiedenen Ebenen müssen höchste Ansprüche in der Rutschfestigkeit erfüllen, gerade bei nassen Wetterverhältnissen. Auch hier ist die mechanische Belastung besonders stark.
Tiefgarage/Bodenplatte
Der Boden der Tiefgarage zählt zu den erdberührten Flächen – Schäden durch chemische Belastungen können sowohl durch das umliegende Erdreich als auch durch den Regelbetrieb auf den Flächen auftreten.