Anforderungen an
Material, Funktion und Design:
Funktion
Belastbarkeit, Langlebigkeit und einfache Pflege – ein vollwertiger Industrieboden verfügt über einen starken Mix aus diesen Eigenschaften. In Fertigungshallen, Laboreinrichtungen, Lagerhallen oder Verwaltungsbereichen bieten Industrieböden somit die Grundlage für gutes und gefahrloses Arbeiten. Mit dem passend ausgewählten Bodenbelag stellen selbst schwerste Belastungen (mechanisch/chemisch/thermisch) auch über längere Zeiträume keine Herausforderung für die Bodenflächen und Systemlösungen dar.
Viele Bodensysteme im industriellen Bereich sind werkseitig auf eine schnelle Verlegung optimiert – je nach System sowie Art und Umfang der Verlegung kann eine entsprechende Bodenbeschichtung häufig auch im laufenden Betrieb erfolgen. So lassen sich eventuelle Ausfallzeiten vielfach auf ein Minimum reduzieren. Entsprechende Systeme sind sowohl mit als auch ohne Verklebung erhältlich.
Industrieböden können dabei in einer Reihe von industriellen Sektoren eingesetzt werden. Dazu zählen unter anderem die folgenden Bereiche:
Fertigung/Produktion
Große Maschinenanlagen üben im Betrieb sowohl starke statische als auch dynamische Belastungen auf den Boden aus. Bei der Wahl des richtigen Bodensystems stehen somit Verschleißfestigkeit und Langlebigkeit im Vordergrund, damit die wechselnden Punkt- und Flächenbelastungen keine Beschädigungen des Belags verursachen. Flexible Untergründe bieten Mitarbeitern gleichzeitig mehr Komfort beim langen Stehen und Bedienen von Maschinen, während eine gute Rutschhemmung die Industrieböden trittsicher macht und Stürzen vorbeugt.
Chemische Industrie / Labore
Dauerhaft mediendichte sowie chemikalienbeständige Bodenbeläge verhindern, dass Öle, Fette, Laugen oder andere Substanzen in den Boden gelangen und schlimmstenfalls den Erdboden kontaminieren. Besonders in Bereichen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen (LAU-Bereichen) wie z. B. Abfüllanlagen, Chemikalienlagern oder Tanklagern oder Bereichen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden (HBV-Bereichen) gelten strenge gesetzliche Vorgaben für die Chemikalienbeständigkeit von Böden. Aus diesem Grund gibt Sonderreglungen für die Beschichtungen dieser Bereiche, die auf dem Wasserhaushaltsgesetz WHG § 63 basieren.
Hierfür ist meist ein porenfreier Bodenbelag die beste Option, idealerweise in fugenfreier Verlegung. Pflegeleichtigkeit und eine einfache Reinigung runden das Gesamtbild ab, eine gute Trittschalldämmung begünstigt zudem eine ruhige Arbeitsumgebung.
Reinräume/Forschung
Bei der Planung und dem Betrieb eines Reinraums, etwa in Pharma- oder Kosmetikunternehmen, sind die GMP-Vorschriften (Good Manufacturing Practice) zu berücksichtigen. Wichtige Punkte bei der Planung der dortigen Industrieböden sind etwa eine geringe Partikelemission, eine hohe Strapazierfähigkeit und Beständigkeit des Materials, ein dauerhaft geringer Pflegeaufwand sowie eine leichte Reinigung der Oberflächen, um etwaige Kontaminationen zu vermeiden.
Lebensmittelindustrie
Lebensmittelbetriebe sind verpflichtet, bei allen Arbeitsschritten und Fertigungsprozessen strenge Hygienevorgaben einzuhalten. Grundlage dafür ist unter anderem ein verpflichtendes HACCP-Konzept. Ein hygienisch unbedenklicher und damit HACCP-konformer Industrieboden muss leicht zu reinigen sowie fugenlos und porenfrei sein. Weiterhin ist er mediendicht sowie chemikalienbeständig und verhindert die Vermehrung von Bakterien auf seiner Oberfläche.
ESD-Bereiche
Geringste statische Entladungen können elektronische Geräte (Mikrochips/Laborgeräte) zerstören oder explosive Materialien sowie Gase entzünden. Ein Industrieboden mit ESD-Zertifizierung verhindert dies, indem elektrostatische Ladungen von Körpern abgeleitet werden. Dank eines antistatischen Bodenbelags, der auch die Entstehung solcher Aufladungen reduziert, werden Entladungen zwischen Mitarbeitern und Produkten, Werkstoffen oder Geräten vermieden.
Lagerstätten/Lager
Der Industrieboden im Lager muss in der Regel sowohl ausgesprochen belastbar als auch für das Befahren mit gleislosen Flurförderfahrzeugen ausgelegt sein, da hier häufig Gabelstapler und Hubwagen für den Transport eingesetzt werden. Da zudem gerade bei Hochregallagern geringste Unebenheiten im Boden die Stabilität der Lagersysteme gefährden können, ist hier besonders auf die Ebenheit des Bodenbelags zu achten, die nur kleinste Toleranzen erlaubt.